Arbeiterkneipen- Zentrale Räume für das Entstehen der Arbeiterbewegung


Veranstaltungsort: Rechtsschutzsaal. Friedrichsthal-Bildstock
Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Stiftung und Peter Imandt-Stiftung


29.02.2024, 18:00 Uhr

Arbeiterkneipen- Zentrale Räume für das Entstehen der Arbeiterbewegung
Vortrag mit Dr. Mareen Heying
 

Die Arbeiterkneipe hatte eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für die Entstehung und Entwicklung der europäischen Arbeiterklasse. Mit zunehmender Industrialisierung im 19. Jahrhundert wuchs besonders die Bedeutung der städtischen Kneipe stark an.
Der Vortrag zeigt auf, wie sich in Deutschland die Kneipe bis ins 20. Jahrhundert als sozialer und politischer Raum entwickelt hat und welche zentrale Bedeutung sie für Arbeiter*innen hatte. Sie war ein alltäglicher Raum der Kommunikation, konnte eine Vermittlungsstelle für Arbeit sein, war ein Ort der Erholung und der Freizeit. Für die Arbeiterklasse hatte die Kneipe zudem eine politische Bedeutung: sozialistische Treffen und sozialdemokratische Feiern wurden dort abgehalten. Daher wurde sie auch von der Polizei überwacht und kontrolliert.
Als politisch linke Treffen während der „Sozialistengesetze“ verboten wurden, wurde die Kneipe zum konspirativen politischen Raum, dessen Bedeutung bis zum Ende des 19. Jahrhunderts kaum zu überschätzen ist. Nicht zuletzt war die Kneipe auch ein bedeutender Trinkort an dem Arbeiter*innen Alkohol tranken. Dies gab Ordnungsinstanzen weitere Möglichkeiten die Gäste und Wirt*innen zu ahnden, etwa bei beim Übertreten der Polizeistunde oder Ruhestörungen in der Kneipe.
Der Vortrag spürt den verschiedenen Bedeutungsebenen der Arbeiterkneipe seit dem 19. Jahrhundert nach und fragt nach ihrem Bedeutungswandel bis heute und danach, ob die Kneipe ein männlicher Raum war. Mit Imbiss & Kostproben.

Der Eintritt frei.

Anmeldung: oder 0160 / 95 20 94 35
 
Flyer zum Download